Ausgangspunkt dieser Arbeit war das Bild “Venusfest“ (1518–1519) von Tizian. Mein Interessenfeld galt vor allem der Anhäufung der Putten. Ich recherchierte über das Wesen und die Rolle dieser nackten Kindergestalten. Dies führte mich zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Verführung.
Aus Latex kreierte ich eigene Putten. Meine alte Lieblingspuppe war Model dafür. Es entstanden 34 Latexhüllen, welchen ich mit Füllmaterial Leben einhauchte. Meine Putten waren nackt und hatten weder Flügel, Haare noch irgendwelche Gegenstände. Einzig ihre Funktion blieb die ursprüngliche, sie sollten verführen. Jede Putte hatte einen individuellen Ausdruck und war in Farbigkeit und in der Formvollendung subtil verschieden.
Mit der Anhäufung meiner Putten konstruierte ich Bilder. Während dem Fotografieren erhielt der Ort der Inszenierung eine immer grössere Bedeutung. Dies führte mich zu folgender Fragestellung: Was geschieht unmittelbar nach der Verführung?
Die Putten werden achtungslos entsorgt, im Keller versteckt oder fein säuberlich in einer Kommode verwahrt. Diese verschiedenen Handlungsweisen thematisieren meine Fotografien.